Warrior Cats. Die neue Prophezeiung. Mitternacht

Autor: Erin Hunter
Velrag: Beltz & Gelberg
Umfang: 344 Seiten

Kurzinformation zum Buch

Die neue Prophezeiung: »Finsternis, Luft, Wasser und Himmel werden zusammentreffen … und den Wald bis in seine Wurzeln erschüttern.«

»In Tagen, die kommen, braucht einer den anderen. Eure Reise endet nicht hier, kleiner Krieger, sie fängt gerade an.«

Brombeerkralle, Federschweif, Bernsteinpelz und Krähenpfote, vier junge Katzen aus den vier Clans des Waldes empfangen mysteriöse Träume vom SternenClan: Sie sind auserwählt, ihre Clans vor einem großen Unheil zu bewahren. Doch worin besteht dieses Unheil? Und wie können ausgerechnet sie es verhindern? Die Lösung des Rätsels erwartet sie fern des Waldes, beim Wassernest der Sonne …

Leseprobe aus »Warrior Cats. Die neue Prophezeiung. Mitternacht«

Erstes Kapitel

BLÄTTER RASCHELTEN, als der junge getigerte Kater zwischen zwei Büschen hindurchglitt, die Schnauze weit geöffnet, um Beutegerüche einzusaugen. In dieser warmen Nacht in der späten Blattgrüne war der Wald voller Geräusche winziger dahinhuschender Tiere. Am Rande seines Blickfelds zuckten ständig Bewegungen, aber wenn er den Kopf wandte, konnte er nichts erkennen außer dicken Farnbüscheln und Brombeergesträuch mit Flecken vom Mondlicht. Plötzlich trat er auf eine weite Lichtung hinaus und blickte sich verwirrt um. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal in diesem Teil des Waldes gewesen zu sein. Vor ihm glänzte kurzes Gras silbern im kalten Schein des Mondes, erstreckte sich bis zu einem glatten gerundeten Felsen. Eine Katze saß darauf, Sternenlicht glitzerte in ihrem Fell und ihre Augen leuchteten. Die Verwirrung des jungen Katers stieg an, als er sie erkannte. »Blaustern?«, miaute er mit fassungslos schriller Stimme. Er war noch ein Schüler gewesen, als die große Anführerin des DonnerClans gestorben war. Vor vier Blattwechseln war sie mit einer Horde blutdürstiger Hunde auf den Fersen in die Schlucht gesprungen.

Wie alle Katzen ihres Clans hatte er um sie getrauert und sie dafür geehrt, dass sie ihr Leben hingegeben hatte, um sie alle zu retten. Er hatte nie erwartet, sie noch einmal zu sehen, und ihm wurde jetzt klar, dass er träumen musste. »Komm näher, junger Krieger«, miaute Blaustern. »Ich habe eine Botschaft für dich.«
Mit ehrfürchtigem Schauder kroch der getigerte Kater über die leuchtende Rasenfläche, bis er unter dem Felsen kauerte und hinauf in Blausterns Augen blickte. »Ich höre, Blaustern«, miaute er. »Eine Zeit des Unheils bedroht den Wald«, erklärte sie. »Eine neue Prophezeiung muss erfüllt werden, wenn die Clans überleben sollen. Du bist auserwählt, dich mit drei anderen Katzen bei Neumond zu treffen, und ihr müsst hören, was Mitternacht euch zu sagen hat.«
»Wie meinst du das?«
Der junge Kater spürte, wie eine prickelnde Angst, kalt wie die Schneeschmelze, sein Rückgrat hinabkroch. »Was für ein Unheil? Und wie kann Mitternacht uns etwas sagen?«
»Alles wird euch klar werden«, antwortete Blaustern. Ihre Stimme verklang, sie hallte merkwürdig nach, als spräche sie aus einer Höhle unter der Erde. Auch das Mondlicht verdämmerte und ließ dichte, schwarze Schatten aus den umliegenden Bäumen kriechen. »Nein, warte!«, rief der Kater. »Geh noch nicht!«

Erschrocken jaulte er auf, schlug mit Pfoten und Schwanz, als Finsternis sich erhob und ihn verschlang. Etwas stieß ihn in die Seite, und als er die Augen aufriss, sah er Graustreif, den Zweiten Anführer des DonnerClans, mit erhobener Pfote über sich stehen, bereit, ihn noch einmal anzustoßen.

Er strampelte mit den Beinen in seinem Moosnest im Kriegerbau, während goldenes Sonnenlicht durch die Zweige über ihm blitzte. »Brombeerkralle, du verrückte Fellkugel!«, miaute Graustreif. »Was für ein Lärm! Du vertreibst noch die ganze Beute von hier bis zum Baumgeviert.«
»Tut mir leid.«
Der junge Krieger setzte sich auf und begann, sich Moosfetzchen aus dem dunklen Fell zu zupfen. »Ich habe geträumt.«
»Geträumt!«, knurrte eine weitere Stimme. Brombeerkralle wandte den Kopf und sah das weiße Fell von Wolkenschweif, der sich neben ihm aus seinem moosgepolsterten Nest hievte und sich ausgiebig streckte. »Ehrlich, du bist so schlimm wie Feuerstern«, fuhr Wolkenschweif fort. »Als er noch hier wohnte, hat er immer im Schlaf gemurmelt und gezuckt. Keine Nacht konnte man Ruhe finden, nicht für alle Beute im Wald.«
Brombeerkralle zuckte mit den Ohren, als er den weißen Krieger so respektlos über den Anführer des Clans sprechen hörte. Aber es war ja Wolkenschweif, der da sprach, Feuersterns Verwandter und früherer Schüler, allgemein bekannt wegen seiner spitzen Zunge und seines schnell geäußerten Hohns und Spotts. Trotz seiner ungehörigen Reden war der Krieger jedoch seinem Clan treu ergeben. Wolkenschweif schüttelte sein langes weißes Fell und schlüpfte aus dem Bau. Als er an Brombeerkralle vorbeilief, schnippte er ihm freundlich mit dem Schwanz zu, um seinen Worten den Stachel zu nehmen. »Na los, allesamt«, miaute Graustreif. »Zeit, dass ihr euch bewegt.«
Er stieg durch das Moos, das auf dem Boden des Baus ausgebreitet lag, um Aschenpelz wach zu stupsen. »Die Jagdpatrouillen werden bald aufbrechen. Farnpelz stellt sie schon zusammen.«
»Bin bereit«, miaute Brombeerkralle. Blausterns Erscheinung verblasste, obwohl ihre bedrohliche Botschaft noch in seinen Ohren nachklang. Konnte es wirklich stimmen, dass es eine neue Prophezeiung vom SternenClan gab? Es schien ziemlich unwahrscheinlich. Als Erstes konnte sich Brombeerkralle nicht vorstellen, warum sie von allen Katzen des DonnerClans ausgerechnet ihn ausersehen haben sollte, um ihm diese Botschaft zu übermitteln. Heilerinnen erhielten häufig Zeichen vom SternenClan, und Feuerstern, der Anführer des DonnerClans, hatte sich oft von seinen Träumen leiten lassen. Aber sie waren nicht für gewöhnliche Krieger bestimmt. So führte Brombeerkralle seine wilden Fantasien auf zu viel Frischbeute am Vorabend zurück, leckte sich ein letztes Mal über die Schulter und folgte Wolkenschweif durch die herabhängenden Zweige nach draußen. Die Sonne war gerade erst über die Dornenhecke gestiegen, die das Lager umgab, aber es war bereits warm. Wie Honig lag das Sonnenlicht auf der blanken Erde in der Mitte der Lichtung. Ampferpfote, die Älteste unter den Schülern, lag ausgestreckt neben den Farnbüscheln, die den Schülerbau schützten, und gab sich mit ihren Gefährten Spinnenpfote und Weidenpfote die Zunge. Wolkenschweif war zu dem Brennnesselfleck gelaufen, wo die Krieger aßen, und verschlang bereits einen Star. Brombeerkralle stellte fest, dass der Haufen Frischbeute nur noch sehr klein war. Wie Graustreif gesagt hatte, der Clan musste sofort jagen. Er wollte gerade zu dem weißen Krieger gehen, als Ampferpfote aufsprang und in großen Sätzen über die Lichtung auf ihn zurannte. »Heute ist es so weit!«, verkündete sie aufgeregt. Brombeerkralle blinzelte. »Was ist heute?«
»Meine Kriegerzeremonie!«
Glücklich schnurrend sprang die schildpattfarbene Kätzin Brombeerkralle an und warf ihn durch den unerwarteten Angriff um. Sie balgten sich auf dem staubigen Boden, so wie sie es getan hatten, als sie noch Junge in der Kinderstube gewesen waren. Die Schülerin trommelte mit den Hinterpfoten gegen Brombeerkralles Bauch, und er dankte dem SternenClan, dass ihre Krallen eingezogen waren. Ohne Zweifel würde sie eine starke und gefährliche Kriegerin sein, eine, die von jeder Katze respektiert werden musste. »Gut, gut, das reicht.«
Brombeerkralle gab Ampferpfote einen kleinen Schlag aufs Ohr und rappelte sich hoch. »Wenn du eine Kriegerin sein willst, musst du aufhören, dich wie ein Junges zu benehmen.«
»Wie ein Junges?«, miaute Ampferpfote verärgert. Sie saß vor ihm, das Fell verstrubbelt und mit Staub bedeckt. »Ich? Niemals! Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet, Brombeerkralle.«
»Ich weiß. Und du hast ihn auch verdient.«
Ampferpfote hatte sich einmal zu nah an den Donnerweg gewagt, während sie in der Blattfrische hinter einem Eichhörnchen hergewesen war. Ein Zweibeinermonster hatte sie gestreift und ihre Schulter verletzt. Während sie drei lange, schmerzhafte Monde in Rußpelz’ Bau lag, hingebungsvoll gepflegt von der Heilerin, waren ihre Brüder Schlammfell und Regenpelz Krieger geworden. Ampferpfote war entschlossen gewesen, ihnen nachzueifern, sobald Rußpelz ihr wieder die Aufnahme des Trainings erlaubte. Brombeerkralle hatte beobachtet, wie hart sie mit ihrer Mentorin Sandsturm an sich gearbeitet hatte, bis ihre Schulter fast wieder so stark und gelenkig wie früher war. Sie hatte nie irgendwelche Bitterkeit gezeigt, dass sie mehrere Monde über die gewöhnliche Schülerzeit hinaus trainieren musste. Sie verdiente wirklich ihre Kriegerzeremonie. »Ich habe gerade Rauchfell Frischbeute gebracht«, miaute sie. »Ihre Jungen sind wunderschön! Hast du sie schon gesehen? «
»Nein, noch nicht«, erwiderte Brombeerkralle. Rauchfells zweiter Wurf war erst am Vortag zur Welt gekommen. »Dann geh jetzt«, drängte ihn Ampferpfote. »Du hast gerade noch Zeit, bevor wir zur Jagd aufbrechen.«
Sie sprang auf und tänzelte ein paar Schritte seitwärts, als müsse sie ihre ganze Energie irgendwie loswerden. Der junge Krieger machte sich auf den Weg zur Kinderstube, die in der Tiefe eines Brombeerdickichts nahe der Mitte des Lagers verborgen lag. Er zwängte sich durch den schmalen Eingang und zuckte zusammen, als Dornen sich in dem Fell seiner breiten Schultern verfingen. Innen war es warm und still. Rauchfell ruhte auf der Seite in einem tiefen Nest aus Moos. Ihre grünen Augen leuchteten, während sie ihre drei Jungen betrachtete, die zusammengerollt in der Beuge ihres Körpers lagen. Eines war hellgrau wie sie selbst, die beiden anderen waren braun gestreift wie ihr Vater Borkenpelz. Auch er befand sich in der Kinderstube, kauerte neben Rauchfell und hatte die Pfoten unter sich gesteckt. Gelegentlich fuhr er mit seiner Zunge liebevoll über ihr Ohr. »Hallo, Brombeerkralle«, miaute er, als der jüngere Krieger auftauchte. »Bist du gekommen, um dir die Jungen anzuschauen? «
Er sah aus, als würde er gleich vor Stolz platzen. »Sie sind wunderschön«, miaute Brombeerkralle und berührte Rauchfell mit seiner Nase. »Habt ihr schon Namen für sie ausgewählt?«
Rauchfell schüttelte den Kopf und blinzelte schläfrig zu ihm auf. »Noch nicht.«
»Dafür ist noch Zeit.«
Goldblüte, die älteste Königin des DonnerClans und Brombeerkralles eigene Mutter, sprach von ihrem moosgepolsterten Nest aus. Sie hatte keine eigenen Jungen zu pflegen, sich aber entschlossen, in der Kinderstube zu bleiben und sich an der Versorgung der Neuankömmlinge zu beteiligen, statt wieder die Aufgaben einer Kriegerin zu übernehmen. Bald würde sie zu den Ältesten in deren Bau ziehen, weil ihr Gehör und ihr Augenlicht nicht mehr scharf genug waren, um mit den besten Jagdrotten mitzuhalten. »Es sind kräftige, gesunde Junge, darauf kommt es an, und Rauchfell hat ausreichend Milch.«
Brombeerkralle neigte respektvoll den Kopf vor ihr. »Sie hat Glück, dass du ihr bei der Pflege hilfst.«
»Nun ja, ich habe, was dich betrifft, keine allzu schlechte Arbeit geleistet«, schnurrte Goldblüte stolz. »Du könntest etwas für mich tun«, miaute Borkenpelz Brombeerkralle zu, als der gerade gehen wollte. »Natürlich, wenn ich kann.«
»Kümmerst du dich ein wenig um Eichhornpfote? Ich möchte einen oder zwei Tage bei Rauchfell verbringen, solange die Jungen noch so klein sind, aber Eichhornpfote sollte nicht zu lange ohne Mentor sein.«
Eichhornpfote! Brombeerkralle stöhnte innerlich. Feuersterns Tochter, acht Monde alt, kürzlich Schülerin geworden – und der größte Quälgeist im DonnerClan. »Es wäre eine gute Übung für später, wenn du einen eigenen Schüler hast«, fügte Borkenpelz hinzu, als spürte er das Zögern seines Clan-Kameraden. Brombeerkralle wusste, dass Borkenpelz recht hatte. Er hoffte, Feuerstern würde ihn bald als Mentor auswählen und ihm einen eigenen Schüler zuteilen. Aber er hoffte auch, dass sein Schüler nicht eine neunmalkluge, rotbraune Kätzin wäre, die alles besser wusste. Ihm war klar, dass Eichhornpfote nicht begeistert sein würde über Anordnungen, die von ihm kamen. »In Ordnung, Borkenpelz«, miaute er. »Ich werde mein Bestes tun.«
Als er aus der Kinderstube trat, sah er, dass inzwischen weitere Katzen auf der Lichtung aufgetaucht waren. Lichtherz, eine hübsche, weiße Kätzin mit goldbraunen Flecken wie gefallene Blätter auf dem Fell, hatte sich gerade ein Stück Frischbeute ausgewählt und trug es hinüber zu der Stelle, wo Wolkenschweif noch neben dem Brennnesselfleck saß. Die unverletzte Seite ihres Gesichts war Brombeerkralle zugewandt, sodass er die entstellenden Verletzungen fast vergessen konnte, die sie erlitten hatte, als die Hundemeute im Wald über sie hergefallen war. Eine Seite ihres Gesichts war von Narben bedeckt und ihr Ohr zerfetzt; wo ihr Auge hätte sein sollen, befand sich nur ein Krater. Obwohl sie den bösartigen Angriff überlebte, hatte der Clan befürchtet, dass sie nie eine Kriegerin werden könnte. Doch Wolkenschweif hatte mit ihr trainiert und Möglichkeiten entwickelt, wie sie ihre Blindheit auf der einen Seite ausgleichen, sie sogar in eine Stärke verwandeln konnte. Und so gelang es ihr, so gut wie jede andere Katze zu kämpfen und zu jagen. Wolkenschweif begrüßte sie mit einem Schwanzschnippen und sie setzte sich neben ihn zum Essen. »Brombeerkralle! Da bist du ja!«
Der junge Krieger drehte sich um und sah einen langbeinigen, goldbraunen Kater vom Bau der Krieger auf sich zukommen. Er trottete ihm entgegen. »Hallo, Farnpelz. Graustreif hat mir schon gesagt, dass du die Jagdrotten zusammenstellst. «
»Richtig«, miaute Farnpelz. »Kannst du heute Morgen bitte mit Eichhornpfote losziehen?«
Er deutete mit den Ohren auf den Schülerbau, und Brombeerkralle bemerkte erst jetzt Eichhornpfote, die im Schatten des Farns halb verborgen war. Sie saß aufrecht da, den Schwanz um die Pfoten geringelt, und verfolgte mit den Augen einen Schmetterling. Als Brombeerkralle sie mit einem Schweifwedeln herbeirief, erhob sie sich und schlenderte über die Lichtung, den Schwanz hoch erhoben und das dunkelrote Fell leuchtend im Sonnenlicht. »Jagdpatrouille«, erklärte Farnpelz knapp. »Borkenpelz ist beschäftigt, daher wirst du mit Brombeerkralle gehen. Kannst du eine weitere Katze finden, die euch begleitet?«
Ohne auf eine Antwort zu warten, eilte er hinüber zu Sandsturm und Ampferpfote. Eichhornpfote gähnte und streckte sich. »Also dann«, miaute sie, »wohin sollen wir gehen?«
»Ich dachte, zu den Sonnenfelsen«, begann Brombeerkralle. »Dort können wir ...«
»Sonnenfelsen?«, unterbrach ihn die Schülerin mit ungläubig aufgerissenen Augen. »Bist du mäusehirnig? An so einem heißen Tag wird sich alle Beute in den Spalten verstecken. Wir werden da nicht einmal ein Schnurrhaar fangen.«
»Es ist noch früh«, erwiderte Brombeerkralle verärgert. »Die Beute wird noch eine Weile draußen sein.«
Eichhornpfote stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ehrlich, Brombeerkralle, du weißt immer alles besser als sonst jemand. «
»Ich bin immerhin ein Krieger«, stellte er klar und erkannte sofort, dass es falsch war, so etwas zu sagen. Eichhornpfote verbeugte sich in tiefem und übertriebenem Respekt vor ihm. »Jawohl, oh großer Krieger«, miaute sie. »Ich werde genauestens ausführen, was du befiehlst. Und wenn wir mit leeren Pfoten zurückkommen, vielleicht gibst du dann zu, dass ich recht gehabt habe.«
»Na gut«, miaute Brombeerkralle, »wenn du so schlau bist, wo glaubst du, sollten wir jagen?«
»Oben beim Baumgeviert am Bach«, antwortete Eichhornpfote, ohne zu zögern. »Das ist eine viel bessere Stelle.«
Verärgert erkannte Brombeerkralle, dass sie recht haben könnte. Trotz der endlosen, heißen Tage der Blattgrüne plätscherte der Bach noch kühl und tief zwischen dichten Schilfbüscheln, in denen sich Beute verbergen mochte. Er zögerte und überlegte, wie er seine Meinung ändern könnte, ohne vor der Schülerin das Gesicht zu verlieren. »Eichhornpfote.«
Eine neue Stimme rettete ihn. Sandsturm, Eichhornpfotes Mutter, war zu ihnen getrottet. »Lass Brombeerkralle endlich in Ruhe. Du keckerst wie ein Nest voller Dohlen.«

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