Hilfe, Hexenbesen im Klassenzimmer!
Autor: Thomas C. Brezina
Verlag: Schneiderbuch / Egmont
Umfang: 112 Seiten
Kurzinformation über das Buch
112 Seiten, Schneiderbuch verlegt durch Egmont Verlagsgesellschaften mbH
Emily, Cosima und Pim haben als neue Kicherhexen mit Herrn Lysanders kleinem Mini-Zoo alle Hände voll zu tun. Jeden Morgen müssen die Tiere gefüttert und Houdini zwischen den frechen Kaninchenohren gekrault werden. Als Pim an der Reihe ist, kommt sie deshalb fast zu spät zur Schule. Kurz entschlossen hext sie sich einen fliegenden Besen. Und weil Pim weiß, dass sie ein Schussel ist, muss es ein extratreuer Besen werden, der ihr nicht mehr von der Seite weicht Als das anhängliche Fluggerät aber an das Klassenzimmerfenster klopft, ist die Aufregung groß, und die Kicherhexen stecken in echten Schwierigkeiten!
Leseprobe aus »Hilfe, Hexenbesen im Klassenzimmer! - No Jungs! Kicherhexen-Club, Bd. 2«
Plinki-plenki und ein wichtiges Clubtreffen
Emily saß auf der Bank unter den Rosen in Herrn Lisanders Garten. Feierlich schlug sie das Buch mit dem weichen Samteinband auf.
„Willkommen zum ersten Treffen des Kicherhexen-Clubs“, sagte sie mit ernster Miene. „Mitglied Emily?“
Sie hob die Hand und antwortete sich selbst: „Hier!“
Ihre Freundin Cosima, die neben ihr saß, kicherte.
„Das ist doch plinki-plenki.“ „Das ist was?“, brauste Emily auf. „Plinki-plenki. Einfach plemplem.“ „Klappe!“, befahl Emily.
Cosima streichelte das riesige weiße Kaninchen, das sie auf dem Schoß hielt. Sie flüsterte ihm ins lange Ohr: „Emily ist doch plinki-plenki.“
„Clubmitglied Cosima?“, rief Emily.
Gehorsam hob Cosima die Hand. „Ich bin da!“
„Und Mitglied Pim?“
Niemand meldete sich. Suchend sah sich Emily um.
„Sie ist nicht da. Das weißt du doch“, sagte Cosima. „Pim kommt immer zu spät. Immer!“
Also klappte Emily das Buch zu. „Dann müssen wir warten.“
Ein Ziegenbock kam angetrabt. Er stellte sich neben Emily und naschte von den Rosenknospen. Kurz darauf stolzierten drei Riesenhennen und ein Riesenhahn heran. Sie hatten Federn an den Beinen und sahen aus, als hätten sie Pumphosen an.
„Engelbert ist pünktlich. Otto und die Ottolinen auch“, stellte Emily fest. „Wieso kann Pim nie pünktlich sein?“
„Entschuldigung!“, hörten sie die dritte Kicherhexe rufen. Die pummelige Pim kam durch das Gartentor gelaufen. Sie winkte mit beiden Armen und keuchte heftig.
Emily öffnete das Clubbuch wieder. „Können wir endlich mit unserem Treffen anfangen?“ Engelbert kam zu ihr und wollte zwischen den zwei kleinen und den zwei großen Hörnern gekrault werden.
„Hexen wir heute?“, wollte Pim wissen und ließ sich auf die Bank fallen.
„Nein, wir müssen eine Einteilung machen!“ Emily hatte sie schon aufgeschrieben. „Jeden Tag muss eine von uns herkommen und die Tiere füttern.“
„Nicht vergessen, ihr Möhrchen!“, mümmelte Houdini, das weiße Kaninchen.
Keines der Mädchen wunderte sich, dass es sprechen konnte.
Die Ottolinen schmiegten sich an Pim. „Schmusehühnchen, was?“, kicherte sie, weil die Federn kitzelten.
„Ich war heute an der Reihe. Morgen kommt Pim dran. Am Mittwoch Cosima!“, erklärte Emily die Einteilung.
Alle Tiere stellten sich vor den Mädchen auf.
„Mää-ä-ä!“, machte Engelbert. „Gock-gock“, begann Otto. „Gika-gika-gik!“, stimmten die Ottolinen ein. „Ufta-ufta-tä-tä-tä!“, machte Houdini. „Unser Tierchor!“ Cosima klatschte in die Hände. Für den Donnerstag war das nächste Clubtreffen angesetzt. Dann würden sie wieder alle drei den Nachmittag in Herrn Lisanders wunderschönen Garten mit dem knallroten Zirkuswohnwagen verbringen.
Pim stand auf. „Ich gehe jetzt unter die Hexendusche!“
„Wozu?“, wollten Emily und Cosima wissen.
„Na, damit ich hexen kann!“ Pim stemmte die Hände in die Seite. „Das wisst ihr doch!“ Wenn sich die Mädchen unter die Dusche im Wohnwagen stellten, hatten sie zweieinhalb Hexereien pro Tag gut.
„Und was willst du hexen?“, forschte Emily weiter.
Pim kaute auf ihrer Lippe und zuckte mit den Schultern. „Ach, einfach nur so.“
Damit die anderen ihr keine Fragen mehr stellen konnten, lief sie die kleine Treppe hinauf und betrat den Wohnwagen.
Cosima sah ihr nach. „Pim ist auch plinkiplenki!“
Emily kaute auf ihrem Füller herum. „Da gibt es was, das sie uns nicht sagen will. Dabei sind wir Kicherhexen UND Freundinnen.“
Doch Cosima hörte ihr gar nicht mehr zu. Engelbert kletterte gerade in den Apfelbaum, und sie hielt sich den Bauch vor Lachen. Einen kletternden Ziegenbock, das gab es nur im verhext wunderbaren Garten von Herrn Lisander. „Ich möchte Herrn Lisander am liebsten drücken, weil er uns auf seine Tiere aufpassen lässt!“, sagte Cosima glücklich.
„Hoffentlich ist er noch lange verreist!“, meinte Emily.