Endometriose
Autorin: Rita Hofmeister
Verlag: maudrich
Umfang: 184 Seiten
Kurzinformation zum Buch
Bei Endometriose kommt die Schulmedizin oft an ihre Grenzen. Dieses Selbsthilfebuch bietet einen ganzheitlichen Ansatz an. Die Autorin blickt auf ihre eigene Endometriose-Geschichte zurück und fragt nach den Zusammenhängen von Körper und Geist und den individuellen Auslösern. Endometriose kann nämlich auch ein ganz persönlicher Wegweiser sein, der eine Veränderung in ein erfülltes Leben möglich macht.
Der Praxisteil bietet viele Anregungen:
- Harmonisieren des Energiesystems mit Impuls-Strömen
- Loslassen und Entspannen mit Yoga
- Mehr Wohlbefinden mit gezielter Ernährung
Die Autorin: Rita Hofmeister
Rita Hofmeister ist Yoga-Lehrerin und Impuls Master Practitioner. Sie war Obfrau der Endometriose Vereinigung Austria (EVA) und arbeitet mit vielen an Endometriose erkrankten Frauen. Durch ihre Arbeit inspiriert sie Menschen dazu, selbstbestimmter zu handeln und den Mut zu (Lebens-)Veränderungen aufzubringen.
Internet: www.studio-ich.at
Leseprobe aus »Endometriose«
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Die Schulmedizin ist großartig, wenn es um das Diagnostizieren von Krankheiten geht. Auch in Notfällen ist sie ein unschätzbar wertvoller Ersthelfer und ein Segen bei akut lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen. Aber trotz aller Wissenschaft und Forschung gibt es nach wie vor unzählige Krankheiten, die als unheilbar gelten und deren Ursachen völlig im Dunklen liegen. Es gibt dafür sogar einen Fachausdruck: „idiopathisch“ oder umgangssprachlich „wir haben leider keine Ahnung“.
Der Grund dafür ist nicht, dass die Forscherinnen und Forscher dieser Welt nichts draufhaben oder noch nicht lang genug forschen. Sie suchen nur meistens am falschen Platz! Denn das größte Manko, das die Schulmedizin – bei all ihren Vorzügen – hat, ist, dass sie sich rein auf die Materie, also den Körper, beschränkt und auch nur dort nach den Krankheits-Ursachen sucht.
Aber der Mensch ist nicht nur Materie, nicht nur unser Körper macht aus, wer wir sind. Wir haben auch einen Geist, Emotionen, ein Energiesystem und wir haben etwas, das die einen vielleicht Seele nennen – ich möchte Bewusstsein dazu sagen. All das zusammen macht erst aus, wer wir sind.
Und in der Entstehung von Krankheit kann man nicht nur einen dieser Teile anschauen und glauben, dort alle Ursachen zu finden.
Sogar die Schulmedizin gesteht sich mittlerweile schon ein, dass auch der Geist zur Entstehung von Krankheiten beitragen kann. „Psychosomatik“ nennt sie das Gebiet, in dem erforscht wird, wie die Psyche das Immunsystem oder das Hormonsystem beeinflusst, und so zum Ursprung von Erkrankungen wird. Aber auch dieser Zugang reicht noch nicht aus, um zu verstehen, wo Krankheiten wirklich herkommen, und warum die eine Person krank wird und die andere nicht.
Mehr als nur der Körper
Wie es uns geht, ob wir uns wohlfühlen oder nicht, ob wir krank oder gesund sind, hängt nicht nur von Körper und Geist ab, sondern auch von unserem Energiesystem und unserem Bewusstsein. Asiatische Wissens- und Gesundheitstraditionen wie etwa die Chinesische oder Tibetische Medizin oder Ayurveda haben darauf nie vergessen. Praktiken wie Yoga, Qi-Gong oder Tai-Chi, aber auch Behandlungsmethoden wie zum Beispiel Akupunktur, Meridian-Massagen, Shiatsu oder ayurvedische Körperbehandlungen zielen auf die Harmonisierung des Energiesystems ab.
Auch bei uns im Westen war dieses Wissen früher vorhanden. Obwohl es vor allem durch die Aufklärung und die dadurch erfolgte Konzentration auf die Materie in der Medizin in Vergessenheit geraten ist, zeugen auch heute noch alte Redewendungen davon, dass auch in unseren Breiten früher Wissen ums Energiesystem vorhanden war. Wir sagen „Mir geht die Galle über!“. Tatsächlich tut sie das nicht, sondern wir meinen damit, dass wir uns ärgern. Wir sagen „Der hat’s im kleinen Finger!“. Niemand hat Superkräfte im kleinen Finger, wir wollen damit einfach sagen, dass eine schwierige Aufgabe für jemanden ganz mühelos ist. Wir fragen „Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?“. Tatsächlich laufen keine Insekten übe Organe, sondern wir wollen wissen, ob jemand gekränkt oder gereizt ist.
Warum sagen wir das? Weil Emotionen, Verhaltensweisen und Einstellungen unser Energiesystem beeinflussen und umgekehrt. Wut und Ärger machen etwas mit der Gallen-Energie. Kränkung und sich als Opfer zu fühlen beeinflusst den Fluss der Leber-Energie. Und wenn die Herz-Energie (deren Bahn durch den kleinen Finger verläuft) gut fließt, wir also mit ganzem Herzen bei einer Sache sind, die uns Spaß macht, dann gelingt uns alles ganz mühelos und ohne Anstrengung. Und dieses alte Wissen um die Zusammenhänge finden wir heute noch in unserer Sprache und verwenden es total unbewusst.
Körper, Geist, Energiesystem und Bewusstsein spielen alle ständig eine Rolle im menschlichen Dasein und beeinflussen einander gegenseitig.
Das haben wir alle schon einmal erlebt. Ist man körperlich gesund, ärgert oder überfordert man sich aber ständig, wird man davon irgendwann Auswirkungen im Körper spüren. Leidet man aber an ständigen Schmerzen und verliebt sich frisch oder lacht einmal eine halbe Stunde lang aus tiefstem Herzen, werden die Schmerzen – zumindest vorübergehend – weniger und erträglicher.
Manche Menschen werden vermeintlich aus heiterem Himmel todkrank und es gibt keine vernünftige Erklärung dafür. Und manch todgeweihter Patient wurde plötzlich für die Medizin unerklärbar wieder völlig gesund. Zufall? Schicksal? Wunder? Ganzheitlich betrachtet mit Sicherheit nicht. Berücksichtigt man nämlich die Ganzheit – also Körper, Geist, Energiesystem und Bewusstsein – entsteht ein völlig anderer Blick auf die Entstehung von Gesundheit und Krankheit.
Die Entstehung von Krankheit
Egal wo, wann und unter welchen Umständen wir leben, wir sind ständig irgendwelchen Belastungen ausgesetzt. Wir erschrecken uns, machen uns Sorgen, wir ärgern uns oder haben vor etwas Angst. Es gibt immer wieder Phasen im Leben, in denen wir trauern oder völlig überfordert sind. Wir werden gekränkt, haben traumatische Erlebnisse oder können unser Leben nicht so gestalten, wie wir das gern möchten.
All das sind Belastungen, die auf uns einwirken und die sich auf uns auswirken. Genauer gesagt haben diese Belastungen eine direkte Auswirkung auf unser Energiesystem – der Fluss der Energie gerät ins Stocken und blockiert. Manchmal kann man das sogar spüren. Jeder kennt das Gefühl, dass einem Sorgen wie Steine im Magen liegen. Da ist ein Druck, ein Schmerz, man kann sogar beschreiben, wo genau und wie groß dieser scheinbare Fremdkörper ist, nur – da ist gar nichts.
Man geht zum Arzt, wird abgetastet, macht ein Röntgen oder vielleicht gar eine Magenspiegelung. Nichts. Der Arzt schickt einen nach Hause, denn vermeintlich ist man gesund. Trotzdem spürt man da etwas, trotzdem ist da etwas. Man bildet sich das auch nicht ein – das, was man da wahrnimmt, ist die blockierte, festgewordene, verknotete Energie.
Man kann sich eine Blockade im Energiesystem so ähnlich vorstellen wie einen Knick im Gartenschlauch. Abgesehen davon, dass am Ende des Schlauches kein Wasser herauskommt, passiert erst einmal nichts. Greift man aber den Schlauch vor dem Knick an, dann spürt man dort das gestaute Wasser und den immer größer werdenden Druck, der durch das nachfließende Wasser entsteht. Es prasselt und der Schlauch bewegt sich sogar ganz leicht, weil das Wasser, das aus der Leitung kommt irgendwo hin möchte. Irgendwo hin muss, denn es wurde nicht abgedreht, es fließt. Es passiert nicht gleich etwas Merkliches, aber durch den Knick im Schlauch wird der Druck des Wassers immer größer. Und irgendwann entsteht eine Beule im Schlauch oder sogar ein Loch, denn das Wasser muss schließlich irgendwo hin.
Genauso ist es mit unserem Energiesystem. Durch die permanenten Sorgen entsteht ein Knick in der Energiebahn. Da ist zwar kein Stein im Magen, aber großer Druck. Genau wie das Wasser im Schlauch schiebt die Energie in ihrer Bahn. Denn auch die Energie fließt unaufhaltsam so lange wir leben und muss irgendwo hin. Es passiert nicht gleich etwas Physisches, aber mit der Zeit bildet auch der Körper „eine Beule“ – die Energie sucht sich einen Ausweg, ein Symptom entsteht. Bei den oben erwähnten Sorgen wird aus dem gefühlten Stein im Magen irgendwann Sodbrennen, eine Gastritis, ein Magengeschwür oder Ähnliches.
Blockaden im Energiesystem führen aber nicht nur zu körperlichen Symptomen. Natürlich haben sie auch Auswirkungen auf den Geist – psychische Symptome wie Depressionen, Süchte oder Burn-Out entstehen auf die genau gleiche Art und Weise.
Das Beeindruckende und zugleich aber auch Logischste der Welt ist, dass Symptome nie zufällig irgendwo entstehen. Sie sind immer eine exakte Abbildung der Belastung, die ihnen zugrunde liegt.
Also jemand, den permanent Sorgen um seine Liebsten plagen, und der sich immer nur um andere kümmert, bekommt dadurch vielleicht irgendwann Probleme mit dem Magen oder der Haut, durch diese Belastung aber niemals eine Blasenentzündung oder einen Herzinfarkt.
Symptome sind also immer ein ganz konkreter , ganz exakter Hinweis darauf, wo etwas im eigenen Leben, in unserer Lebensweise, unserem Handeln oder Denken nicht stimmt. Ein Hinweis darauf, wo wir eingreifen und etwas verändern sollten. Und von den Symptomen, die einen plagen, kann man auch immer ganz exakt auf die zugrundeliegenden Belastungen rückschließen. Wenn man hinschaut und sich die Zusammenhänge bewusstmacht.
Aber was tun wir? Wegschauen, ablenken, unterdrücken, rausschneiden und ignorieren. Dabei ist ein Symptom ein rot blinkendes Warnlämpchen. Passiert das in unserem Auto, leuchtet dort ein Lämpchen am Armaturenbrett rot auf, bleiben wir stehen, oder fahren zumindest nicht weiter als bis zur nächsten Werkstatt. Wir lassen das Auto untersuchen, spüren die Ursache auf, beheben sie, reparieren das Auto und fahren erst dann weiter, wenn alles wieder in Ordnung ist. Aber leuchtet bei uns selbst ein rotes Warnlämpchen auf, tun wir das nicht. Meistens ignorieren wir es sehr lange. Dann nehmen wir Tabletten, damit wir es nicht die ganze Zeit leuchten sehen. Dann lassen wir uns behandeln – vielleicht sogar operieren, und dem Warnlämpchen wird die Sicherung herausgeschraubt. Manchmal wird das Lämpchen sogar entfernt, damit es nicht mehr leuchtet. Und wir fahren und fahren, aber das Problem – das eigentliche, ursprüngliche, zugrundeliegende Problem – besteht immer noch. Und die Krankheit kommt immer wieder zurück, oder die Belastung äußert sich irgendwann in einem noch schlimmeren Symptom.
Dieses Buch soll eine Ermutigung für dich sein, für deinen Körper das zu tun, was du ganz selbstverständlich für dein Auto machst: eine Ermutigung in die Werkstatt zu fahren, nach den Ursachen zu suchen, und an diesen krankmachenden Ursachen, an den ursprünglichen Belastungen, die auf dich wirken, etwas zu verändern.
Die Entstehung von Gesundheit
In einem meiner Kurse hat eine Teilnehmerin mich einmal gefragt, warum wir denn nicht ständig krank wären. Wenn Belastungen wie Ärger, Angst, Sorgen oder Überforderung die Ursache von Symptomen seien, müssten wir doch ständig krank sein, denn irgendetwas belastet einen doch immer. Ich fand das eine sehr gute Frage, denn schließlich hat sie recht. Phasen, in denen alles in bester Ordnung ist, man rundum glücklich und hundertprozentig zufrieden ist, die gibt es nur recht selten im Leben.
Doch Knicke im Energiesystem, die entstehen, weil wir uns zum Beispiel über etwas ärgern, lösen sich von allein wieder, sobald wir den Ärger überwunden haben. Die meisten Blockaden, die den Fluss der Energie in uns behindern oder stören, lösen sich von allein wieder auf, sobald die Ursache verschwindet.
Doch wir haben Gewohnheiten. Wir machen uns ständig Sorgen, kommen vielleicht aus einer Trauerphase nicht mehr heraus. Wir ärgern uns täglich und fressen diesen Ärger auch noch in uns hinein. Wir sind jahrelang im Job vollkommen überfordert oder beugen uns schon unser Leben lang dem Druck der Gesellschaft oder den Wünschen unserer Eltern. Auch traumatische Erlebnisse bringen unseren Energiefluss so zum Stocken, dass sich von alleine gar nichts mehr löst. Wenn Belastungen also lang genug dauern und schwer genug sind, dann werden wir krank.
Und wie werden wir dann wieder gesund?
Wenn bei der Entstehung von Krankheit unsere Ganzheit eine Rolle spielt, dann muss sie das natürlich ebenso bei der Wiederherstellung von Gesundheit.
Nur wenn wir ganzheitlich betrachtet wieder heil sind, sind wir wirklich gesund.
Was muss man also tun? Genau! Man muss die Energie wieder ins Fließen bringen. Es gibt viele Methoden, sich um die Harmonisierung des Energiesystems und damit um die Aktivierung unserer Selbstheilungskraft zu kümmern. Die eingangs erwähnten asiatischen Methoden – Yoga, Tai-Chi, Qi-Gong, Akupunktur, etc. – können immens zur ganzheitlichen Gesundheit beitragen. Eine der effektivsten Methoden zum Anregen der Selbstheilungskraft, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, ist jedoch das Impuls-Strömen. Darüber werde ich in Teil 5 des Buches („In der Praxis“) noch mehr berichten.
All diese Methoden können dazu beitragen, dass Knicke im Energiesystem sich wieder öffnen und Energie wieder ins Fließen kommt. Und wenn die Energie wieder fließt, das System wieder harmonisch ist, erledigt sich alles Übrige von selbst.
Ja, wirklich. Wir sind als selbsterhaltende Systeme auf die Welt gekommen. Jeder, der sich schon einmal in den Finger geschnitten hat, weiß, der Schnitt verheilt in der Regel von allein. Sogar Knochenbrüche heilen, ohne dass man aktiv etwas machen muss. In jeder Zelle unseres Körpers ist alle Information darüber vorhanden, wie ein gesunder Zustand wiederhergestellt wird. Man nennt diese Information auch Selbstheilungskraft. Aber wenn unser Energiesystem nicht harmonisch ist, die Energie nicht frei fließen kann, dann ist diese Information nicht frei verfügbar.
Alles, was wir also machen müssen, ist das Energiesystem zu harmonisieren, damit die Information wieder frei wird und die Selbstheilungskraft wieder aktiviert wird. Die oben erwähnten Methoden, aber auch noch andere komplementäre Methoden, eignen sich hervorragend dazu, die Energie wieder ins Fließen zu bringen. Im Praxisteil dieses Buches werde ich auch einige Übungen zeigen, die dabei helfen, das Energiesystem speziell bei Endometriose zu aktivieren.
Wenn man diese Übungen konsequent macht oder regelmäßig Therapien in Anspruch nimmt, wenn man also kontinuierlich daran arbeitet, Knicke zu öffnen, wird das wesentlich dazu beitragen, dass der Körper von selbst besser regeneriert. Man wird weniger Beschwerden haben, man wird sich wohler fühlen. Aber die Knicke im System bleiben auch mit guten Methoden nicht immer langfristig offen.
Wirklich gesund, ganzheitlich heil, werden wir, wenn wir etwas an den krankmachenden Ursachen verändern. Wenn wir unser Verhalten, unsere Gewohnheiten, unsere Einstellungen verändern, so dass die Knicke im Energiesystem erst gar nicht immer wieder entstehen.
Was bedeutet das? Es heißt, dass wir bereit sein müssen, genau hinzuschauen. Um wirklich gesund zu werden, muss man nämlich herausfinden, welche Belastung einen tatsächlich krank gemacht hat. Und das ist oft gar nicht so leicht. Denn das, was man sieht, wenn man wirklich einmal genau hinschaut, ist manchmal schwer zu verdauen.
Und man muss bereit sein, etwas zu verändern. Das ist oft der noch viel schwierigere Part. Denn auch wenn es uns nicht gut geht, leben wir am liebsten in unserer Komfort-Zone. Die kennen wir, in der wissen wir, was uns erwartet. In der bleiben wir, auch wenn es dort nicht so schön ist. Denn wer weiß was passiert, wenn wir etwas verändern?
Aus dem Bekannten herauszutreten und sich auf eine Veränderung einzulassen, braucht oft Mut und Durchhaltevermögen. Aber lass mich dir eines sagen: Ohne, dass du etwas veränderst, wird sich nichts verändern.
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